Jung bleiben mit ketogener Ernährung? Kann es so einfach sein? Die ketogene Ernährung ist keine „Erfindung“ der letzten Jahre sondern existiert als Diät, als „Ernährungs-Medizin“ schon seit Jahrzehnten, sogar in der Antike wurden zu Heilzwecken Patientin mittels Fasten in die Ketose gebracht. Berühmt wurde die ketogene Ernährung durch den Film „First Do Not Harm“ bei, in dem Jim Abrahams die Leidensgeschichte seines Sohnes Charlie, der eine Epilepsie hatte, erzählte und auf Grund dieser er später die „Charlie-Foundation“ gründete.

Heute zeigen immer mehr Studien das Potential der ketogenen Ernährung uns (wieder) gesünder, fitter, energiegeladener, leistungsfähiger zu machen und auch diverse Stoffwechsel bzw. Zivilisationskrankheiten in Schach zu halten. Und – diese Ergebnisse sprechen auch dafür, dass wir tatsächlich weniger schnell altern könnten mit einem fitten Stoffwechsel durch „Keto“!

Werfen wir gemeinsam einen Blick auf diese spannende und genussvolle Ernährungsform (ja, wirklich). Vielleicht ist sie für dich als Frau 40+ der Gamechanger! In diesem Blog-Artikel präsentiere ich dir wie Fett und Ketose sich auf deine Gesundheit auswirken und dein neues „frischer, fescher, fitter“ Serum werden können!

Kurz- & knackig für Dich

Es geht um die gute Lebensenergie und die langfristige Gesundheit. Und du hast die Möglichkeit mit verschiedenen Maßnahmen genau das zu erreichen: Energie, Gesundheit, gute Laune – einfach frischer, fescher, fitter zu sein. Und ganz nebenbei die gesunde Lebensspanne zu verlängern. Low Carb Ernährungsformen wie die ketogene Ernährung, um die es in diesem Blog-Artikel geht, könnten dir dabei helfen!

„Keto“ ist eine unglaublich spannende Ernährungsform, die zwar auf den ersten Blick extrem wirken mag, aber in Wahrheit etwas ist, das unserem Körper unglaublich gut tut und sogar evolutionär in uns verankert ist. Ohne die Fähigkeit ketogen unterwegs zu sein, würde es uns wahrscheinlich gar nicht geben. Auch als Baby warst du eine Weile in Ketose, und wenn du mal eine Weile nichts isst, geht es schon los!

Die Benefits sind da. Messbar & beweisbar. Fühlbar & vielversprechend.

Warum solltest DU das wollen?

Es geht darum,

  • Gut drauf zu sein, gute Laune zu haben, glücklich sein, Spaß zu haben.
  • Einen guten Körper haben, mit dem du zufrieden bist und auch noch stolz drauf.
  • Energie im Beruf und im Privatleben zu haben, leistungsfähig sein!
  • Wertvolle Lebenszeit zu verbringen (auf allen Ebenen).

Vielleicht ist dieser Artikel für dich ein Augenöffner und ein Schlüssel zu dem, was du dir wünscht. Viel Spaß damit!

Jung bleiben mit ketogener Ernährung

Auf der Jagd nach dem Jungbrunnen

Auf der Jagd nach dem Jungbrunnen

Kennst du das Gefühl, wenn der Blick in den Spiegel nicht mehr ganz mit dem inneren Selbstbild übereinstimmt? Ich kenne es. Obwohl ich wirklich kein Problem mit dem (auch sichtbaren) älter werden habe, und mich im Herzen wie 28 fühle. Hoffentlich bin ich allerdings ein bisschen weiser inzwischen. Aber da sind sie: die kleinen Fältchen, die Figur die sich echt schnell verändert, wenn ich nicht aufpasse und mich an meine eigenen Ratschläge halte. Vielleicht geht es dir auch so, und du fragst dich dann: „War’s das jetzt? Muss ich einfach akzeptieren, dass mein Körper langsam den Rückwärtsgang – ähhhh schnellen Vorwärtsgang – einlegt?“

Nein, musst du nicht. Denn dein Lebensstil und ganz stark eben die Art, wie du isst, hat einen massiven Einfluss auf dein biologisches Alter. Es gibt einige Ernährungstrends, die das biologische Altern verlangsamen sollen. Fasten, intermittierendes Fasten, fasting mimicking diet (du findest ein kurzes Glossar am Ende des Artikels), vegane Ernährung und: eine altbewährte Methode, die ketogene Ernährung, gewinnt immer mehr Aufmerksamkeit bei Ärzten, Biohackern und Junggebliebenen weltweit.

Ketogen, das bedeutet: wenig Kohlenhydrate. Viel Fett. Und jede Menge Wirkung – auch auf deine Zellalterung.

Ketogene Ernährung: Was genau ist das?

Was ist eigentlich Keto?

Die ketogene Ernährung basiert auf einem einfachen Prinzip: Wenig Kohlenhydrate, kein Zucker, mehr Fett.
Genauer gesagt: Du reduzierst die Kohlenhydrate so stark, dass dein Körper auf einen anderen Energiestoffwechsel umschaltet und Fett (wenn du willst dein eigenes Körperfett) als Energiequelle heranzieht. Dabei werden in der Leber die namensgebenden Ketonkörper gebildet.

Das fühlt sich an wie ein kompletter System-Reset – und genau das ist es auch.
Statt ständigen Blutzuckerschwankungen, Entzündungsreaktionen und Müdigkeit bekommst du: klare Gedanken, stabile Energie und ein Stoffwechselsystem, das eher repariert als zerstört.

In der Übergangsphase bzw. Umstellungsphase kann es zu Nebenwirkungen kommen. Je nachdem wie zucker- bzw. kohlenhydratlastig du dich bisher ernährt hast, wie flexibel dein Stoffwechsel ist, spürst du sie mehr oder weniger. Typisch ist die „Low Carb Flu“ oder Keto-Grippe. Du fühlst dich schlapp, energielos, „hangry“, hast Kopfschmerzen und willst am liebsten aufgeben. Diese Nebenwirkungen tauchen ab dem 2., 3., Tag auf, manchmal auch später und dauern von 1-2 Tagen bis zu 4-5 Tagen. Doch es lohnt sich das durchzustehen (und es gibt Tricks die Phase zu erleichtern), denn du wirst mit einem Hoch belohnt und langfristig mit einem flexiblen und gesunden Stoffwechsel.

Dein Körper und auch dein Gehirn lieben die saubere Energie, die aus den Ketonkörpern produziert wird!

  • Wenige Kohlenhydrate: Typische Sättigunsbeilagen weglassen (Nudeln, Reis, Kartoffel, Brot…)

  • Mehr Fett: hochwertiges Olivenöl, herrliche Bio Butter, Avocado, gerne den fetten Fisch und auch mal das fettere Stück Fleisch

  • Buntes Gemüse: Blattsalate, Blattgemüse, Kohlgemüse, alles was frisch und knackig ist und wenig Stärke enthält

  • Obst in Maßen: Bunte Beeren und kleine Mengen von zuckerärmeren Obstsorten

  • Viel Flüssigkeit: Wasser, Tee, Gemüsebrühe, Knochenbrühe mit wertvollen Inhaltsstoffen und bioaktiven Substanzen

Von der Klinik zur Biohacking-Bibel: Ein (sehr) kurzer Blick zurück

Eine kurze Geschichte der ketogenen Ernährung

Was heute wie ein Trend wirkt, begann in den 1920ern – in Krankenhäusern.

Dort wurde die ketogene Ernährung angewendet, um Epilepsie bei Kindern zu behandeln – mit großem Erfolg. Jahrzehntelang geriet die Methode in Vergessenheit (auch mit der Entwicklung von Medikamenten), bis eine neue Generation von Wissenschaftlern und Selbstoptimierern sie wiederentdeckte. Heute nutzen Hollywood-Stars, Silicon-Valley-CEOs und Gesundheitsfans die ketogene Ernährung nicht nur zur Fettverbrennung – sondern um das Altern selbst zu verlangsamen. 

Und die Wissenschaft? Die zieht nach. Immer mehr Studien zeigen: Keto könnte ein echter Gamechanger im Anti-Aging-Bereich sein.

Diese Ernährungsform wird auch sehr erfolgreich und ausgezeichnet wissenschaftlich dokumentiert eingesetzt, um Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Adipositas, Nierenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und sogar psychische Erkrankungen (Metabolic Psychiatry) zu therapieren. 

Fun Fact: Du warst übrigens schon mal in Ketose. Auch wenn du dich nicht daran erinnerst. Vor allem gestillte Neugeborene befinden sich häufig in einem Zustand leichter Ketose – ihr Körper nutzt Ketonkörper als primäre Energiequelle, insbesondere für das schnell wachsende Gehirn. Muttermilch ist nämlich reich an gesunden Fetten und sehr arm an Kohlenhydraten. Das zeigt: Ketose ist ein evolutionär verankerter Modus, den unser Körper von Anfang an kennt – und liebt.

Kurz: Wie ich zur ketogenen Ernährung gekommen bin, und Fan wurde!

Wie ich zur ketogenen Ernährung gekommen bin

Lang, lang ists her! Ich bin erst vergleichsweise spät zu meinem Beruf Diätologin gekommen. Mein Studium habe ich 2013 gestartet, nachdem ich alles was davor war hingeschmissen habe und nochmal komplett neu angefangen habe. Das ist nun schon über 10 Jahre her und ich habe es nicht bereut. 

Als ich „gesunde Ernährung“ lernte, habe ich mich gefragt,

  • WTF soll dass, dass wir bei der Berechnung von Ernährungsplänen für Einzelpersonen und die Gemeinschaftsverpflegung überall Honig, Saft, Zucker und Mehl dazupacken müssen, um bloß stur das Schema 55% Kohlenhydrate, 30% Fett und 15% Eiweiß zu erreichen.
  • WTF soll das, dass wir Menschen, die offensichtlich ein Problem mit Kohlenhydraten haben (Adipositas, Diabetes, …) so viele Kohlenhydrate füttern? Und
  • WTF soll das, dass wir großartige Studien ignorieren, die zeigen, dass eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten Stoffwechselkrankheiten verschwinden lässt?

Ich könnte hier noch viele WTFs hinzufügen, aber so kam es, dass ich mich in diese verpönten Studien vertieft habe und meine Selbst-Experimente startete.

  • Paleo Ernährung,
  • Low Carb Ernährung,
  • LCHF (low carb high fat),
  • ketogene Ernährung.

Es war ein Augenöffner. Schließlich habe ich auch noch die Ausbildung zum Keto-Coach draufgelegt und bin seitdem ein Fan und praktiziere diese Ernährungsformen regelmässig selbst. Ja, ich hab auch richtige Carb-Phasen dabei, stelle aber fest, dass je älter ich werde, es mir immer weniger gut tut. 

Aber jetzt zu den Anti-Aging-Superkräften der ketogenen Ernährung!

Die 6 Anti-Aging-Superkräfte der ketogenen Ernährung

Die 6 Superkräfte der ketogenen Ernährung
  • Weniger oxidativer Stress

  • Autophagie: Deine innere Zell-Putzkolonne

  • Mitochondrien – Stärke die Energie-Booster deiner Zellen

  • Entzündungen runter, Jugendlichkeit rauf

  • Ketonkörper schützen dein Gehirn

  • Mehr Muskeln, weniger „Altersverfall“

1 – Weniger oxidativer Stress

Zellen altern, wenn sie von freien Radikalen bombardiert werden – winzige, aggressive Moleküle, die Zellstrukturen beschädigen können. Die Ketose reduziert den oxidativen Stress, indem weniger instabile Energiequellen wie Glukose verbrannt werden. Dabei entsteht weniger „Zellmüll“ und das verändert die Zell-Lebensdauer.

Oxidativer Stress entsteht, wenn in deinem Körper mehr freie Radikale (reaktive Sauerstoffverbindungen) produziert werden, als durch Antioxidantien neutralisiert werden können. Diese freien Radikale sind extrem instabile Moleküle (echte Zellrambos) die:

  • Zellmembranen angreifen,
  • DNA beschädigen,
  • Enzyme blockieren,
  • und langfristig Zellalterung, Entzündungen und chronische Erkrankungen auslösen können.

Man kann sich das vorstellen wie Rost im Inneren des Körpers. Je mehr davon entsteht, desto schneller altert die „Maschine Mensch“. Die Hauptverursacher:

  • Hoher Zuckerkonsum
  • Chronische Entzündungen
  • Übergewicht & Insulinresistenz
  • Umweltgifte, Stress, Rauchen, Alkohol
  • Ein ineffizienter Energiestoffwechsel

Der letzte Punkt ist entscheidend. Wenn dein Körper Glukose (Zucker) als Hauptenergiequelle verwendet, entstehen in den Mitochondrien mehr freie Radikale als Nebenprodukt der Energiegewinnung aus Glukose. In der ketogenen Ernährung schaltet der Körper jedoch auf Fettverbrennung um und produziert Ketonkörper (vor allem Beta-Hydroxybutyrat, kurz BHB). Ketonkörper sind „sauberer“ Brennstoff, salopp gesagt. Die Energiegewinnung aus Fett über Ketose erzeugt weniger reaktive Sauerstoffspezies (ROS) als Glukoseverbrennung.

Beta-Hydroxybutyrat = Antioxidans & Zellschutz: BHB wirkt direkt antioxidativ, indem es bestimmte Enzyme hemmt, die mit Zellstress und Alterung in Verbindung stehen. Es aktiviert außerdem zelluläre Schutzsysteme, die antioxidative Enzyme hochregulieren. Keto wirkt damit aktiv zellschützend.

Weniger Zucker = weniger Glykation:Zucker verursacht sogenannte Glykation. Dabei „verkleben“ Zucker und Eiweiß im Körper zu AGE (Advanced Glycation Endproducts). Diese beschleunigen die Hautalterung, Gefäßverhärtung und entzündliche Prozesse. Da Keto deinen Blutzucker senkt, wieder auf ein wirklich gesundes Maß reduziert, entstehen weniger AGE.

  • Deine Zellen „rosten“ langsamer.
  • Deine Haut bleibt länger elastisch. (Zu viel Zucker hemmt übrigens auch die Kollagen-Produktion)
  • Dein Gehirn ist besser vor Entzündung und Degeneration geschützt.
  • Deine Organe altern weniger durch chronischen Zellstress.

2 – Autophagie: Deine innere Zell-Putzkolonne

Du kennst sicher den Begriff der Autophagie. Autophagie heißt soviel wie „Selbstverdauung“ und das passiert in uns mehr oder weniger ständig.

Unser Körper will nichts verschwenden und „verdaut“ Zellabfall oder kaputte Zellen um das Material zu recyceln und die Zellen zu reinigen. Der japanische Wissenschafter Yoshinori Ohsumi erhielt für seine Forschung zur Autophagie 2016 den Nobelpreis.

Die Autophagie kommt in Gang, wenn wir eine Weile nichts essen. Zum Beispiel wenn du (so wie es empfehlenswert wäre) über Nacht eine Pause von mindestens 12 bis 14h einhältst. Zugegeben, es wird immer noch geforscht, nach welcher Zeit wirklich die Autophagie beginnt, und wann sie so richtig im Gange ist und auch abgeschlossen wird (wir bewegen uns hier in Richtung 72h) dementsprechend sind die Angaben in der Literatur uneinheitlich. Jedenfalls: die ketogene Ernährung fördert die Autophagie schlicht dadurch, dass wir wenig Kohlenhydrate und keinen Zucker essen und damit das Insulin niedrig halten. Ein wunderbares Recycling-Programm!

Das ist wie ein Frühjahrsputz für deine Zellen – und einer der spannendsten Mechanismen der Verjüngung.

3 – Mitochondrien: Die Energie-Booster in deinen Zellen

Mitochondrien sind wie kleine Generatoren in deinen Zellen. Doch im Alter werden sie oft träge. denn auch in den (ich nenne sie liebevoll) Mitos können sich Abfallprodukte anhäufen, die die Funktion einschränken. Keto zwingt sie, effizienter zu arbeiten, hilft ihnen leistgungsfähig zu bleiben,  und sie lieben Ketonkörper.
Mehr Energie, weniger Zellmüll, bessere Performance. Fast wie ein Power-Upgrade für deine Zellen.

An dieser Stelle muss ich hinzufügen, die Mitochondrien sind und tun bei weitem mehr, als einfach nur Energie produzieren. Außerdem gibt es nicht nur eine Autophagie, sondern auch noch eine Mitophagie. Diese ist ein spezialisierter Untertyp der Autophagie mit einem klaren Fokus auf geschädigte oder alte Mitochondrien.

Die Mitos sind übrigens spannende kleine „Invasoren“ in unseren Zellen! Nennen wir es Fun Fact: Unsere Mitochondrien waren früher eigenständige Bakterien! Vor rund 1,5 bis 2 Milliarden Jahren verschluckte eine Urzelle ein Bakterium. Aber anstatt es zu verdauen, entstand eine geniale Kooperation: Das Bakterium lieferte Energie, die Zelle bot Schutz. Dieses Teamwork war so erfolgreich, dass daraus alle eukaryotischen Zellen entstanden, also die Grundlage für Pflanzen, Tiere und uns Menschen. Seitdem leben die Mitochondrien als kleine Einwanderer mit eigenem DNA-Pass in unseren Zellen und sind für unsere Energieproduktion (und unser jugendliches Zellfeuerwerk) unverzichtbar.

4 – Entzündungen runter, Jungendlichkeit rauf

Ja, ich gebe zu das klingt etwas reißerisch. Doch wenn ich so richtig schön in einer Keto-Phase bin, dann fühle ich mich wirklich um Jahre verjüngt, so voller Energie und guter Laune bin ich. Also, was hat es mit dieser Entzündungsgeschichte auf sich…?

Chronische Entzündungen gelten als Brandbeschleuniger des Alterns. Wenn du – falls du dich vertiefen willst – dir die 12 Hallmarks of Aging durchliest, dann wirst du immer wieder auf den Begriff Entzündung (Inflammation) oder „Inflammaging“ stoßen. Wir leben im wahrsten Sinne des Wortes in einer entzündlichen Welt und pflegen einen entzündlichen Lebensstil:

  • Zu viel Zucker & Kohlenhydrate – zuckerabhängiger Stoffwechsel
  • Zu wenig Gemüse, Ballaststoffe – zu wenig Vielfalt im Darmmikrobiom
  • Zu viel Stress durch Umwelteinflüsse, Arbeitswelt, uns selbst… – zu viel Oxidation
  • Zu wenig Bewegung, zu wenig Kontakt mit der Natur – zu wenig Ausgleich, Stressabbau und zu wenig Balsam für die Seele.

Davor bin auch ich nicht immer gefeit (Nobody is perfect!). Die ketogene Ernährung kann wirklich helfen, diese stillen Feuer durch stabile Blutzuckerwerte und weniger entzündliche Stoffwechselnebenprodukte zu lindern. Um es genauer zu sagen: Die ständigen Blutzuckerspitzen die du womöglich mit deiner Ernährung produzierst, stressen deine Gefäße, Nerven und die Haut. Und lassen alles schneller altern. Keto glättet diese Achterbahn und sorgt damit für weniger Zucker-Stress und mehr Ruhe im Körper und im Kopf. Damit fühlst du dich frischer, fescher, fitter, und deine Zellen sind es auch tatsächlich. Zudem wirken die Ketonkörper die dann produziert werden auch noch Entzündungshemmend. Absolut genial!

5 – Ketonkörper schützen dein Gehirn

Ketone sind nicht nur Treibstoff – sie sind Schutzschild und Therapeut für deine Nervenzellen.

Ketonkörper, insbesondere Beta-Hydroxybutyrat (BHB), sind nicht nur eine alternative Energiequelle für das Gehirn, sie wirken auch neuroprotektiv, also nervenzellschützend. Im Gegensatz zur Glukoseverbrennung, die mehr oxidative Nebenprodukte erzeugt, liefert BHB Energie effizienter und mit weniger Zellstress. Studien zeigen, dass BHB entzündungshemmende Signalwege hemmt und gleichzeitig zellschützende Gene aktiviert. Außerdem kann Ketose die Bildung neuer Mitochondrien im Gehirn fördern. Interessanterweise wird in der Alzheimer-Forschung diskutiert, dass das alternde Gehirn oft glukoseintolerant, bzw. insulinresistenz wird. Manche Forscher*innen sprechen dabei von Diabetes Typ 3. Die Ketonkörper können jedoch alternative Energiequelle die kognitive Funktionen erhalten und sogar verbessern.

Und weil dein Gehirn diese energiereiche Nahrung so liebt, läuft es geschmeidig, sauber und hilft dir dabei länger fokussiert und konzentriert zu bleiben. Ohne den Drang nach süßen oder sonstigen Snacks für den nächsten Energieschuss. Viele berichten von besserer Konzentration, mentaler Schärfe und emotionaler Stabilität durch Keto und nutzen diese Effekte ganz gezielt, wenn es darum geht, ein wichtiges Projekt durchzuziehen, einen Workshoptag voller Präsentationen mit guter Laune und konstanter Energie zu bewältigen. Das gelingt eben nicht nur, weil der Blutzucker stabil bleibt – sondern weil Ketone dem Gehirn richtigen Premiumkraftstoff liefern.

6 – Mehr Muskeln, weniger „Altersverfall“

Muskeln sind mehr als Ästhetik. Sie sind deine Rüstung. Sie halten dich mobil, stark und stoffwechselaktiv. Ok, du kommst nicht um das Krafttraining herum (nein, nicht der herabschauende Hund, auch wenn das für viele schon anstrengend ist ;) ).

Aber jetzt pass auf, Keto (mit ausreichend Protein) hilft, Muskelmasse zu erhalten, auch im Kaloriendefizit. Ist das genial? Das nennt man den proteinsparenden Effekt der ketogenen Ernährung. Wenn du in Ketose bist, nutzt dein Körper Fett und Ketonkörper als Hauptenergiequelle, statt auf Glukose zurückzugreifen, und dadurch muss er auch kein körpereigenes Eiweiß abbauen, um Zucker aus Aminosäuren zu gewinnen (durch Gluconeogenese).

Das bedeutet: Deine Muskulatur bleibt besser erhalten, selbst wenn du weniger Kalorien zu dir nimmst, denn dein Körper hat eine stabile Energiequelle aus Fett und muss nicht an die Muskel-Substanz gehen.

Aber Moment… ist Keto nicht gefährlich?

Ist Keto gefährlich?

Kritiker werfen Keto oft vor, „extrem“ zu sein. Gängige Vorurteile sind, das

  • man dabei nur und viel zu viel Fleisch essen würde,
  • man zu viele schädliche gesättigte Fettsäuren konsumieren würde (ein Mythos der bereits vielfach entkräftet wurde),
  • man ohne Kohlenhydrate nicht leben kann,
  • es der Schilddrüse schaden würde,
  • man viel zu wenig Ballaststoffe zu sich nehmen würde,
  • uvm.

Doch richtig umgesetzt trifft das alles nicht zu, und du genießt eine nährstoffreiche, gesunde Ernährung mit allem was dein Körper braucht, mit mehr „real food“ und weniger schädlichen Inhaltsstoffen als bei einer herkömmlichen, als gesund angesehenen Ernährung.

Richtig umsetzen. Mit echten Lebensmitteln. Mit medizinischem Backup & Kontrolle. Und mit Geduld.

  • Fett macht nicht Fett. Zucker PLUS Fett im Übermaß legt sich prächtig an.

  • Keto schadet dem Herzen nicht. Setze richtig um und du nimmst mehr gute Fettsäuren auf und machst einen „Ölwechsel“.

  • Dein Körper bildet IMMER ausreichend Glukose für das Gehirn, und das Gehirn braucht eklatant weniger, wenn du Ketonkörper produzierst.

  • Nein, die Schilddrüse leidet nicht (in den meisten Fällen), sie wird effizienter und dein Hormonsystem reguliert sich durch eine gesündere Leber unter Keto.

  • Nein, nicht nur und zuviel Fleisch, sondern Protein an deine Bedürfnisse angepasst und aus echten Nahrungsmitteln. Eier, Fisch, Milchprodukte, auch Fleisch, und wenn du magst und es verträgst auch Tofu und Tempeh.

  • Du wirst genug Gemüse und sogar etwas Obst essen. Du wirst genug Ballaststoffe dabei haben. Du kannst deinen Ballaststoffkonsum mit verschiedenen Produkten darmschonend erhöhen.

Glossar

Ketose:
Stoffwechselzustand, in dem der Körper Fett statt Kohlenhydrate als Hauptenergiequelle nutzt. Dabei entstehen Ketonkörper. Ziel jeder ketogenen Ernährung.

Ketonkörper:
Energiequelle aus Fett – v. a. Beta-Hydroxybutyrat (BHB), Acetoacetat und Aceton. Versorgen Gehirn und Muskeln effizient mit Energie – besonders bei Kohlenhydratmangel.

Beta-Hydroxybutyrat (BHB):
Der wichtigste und am besten verwertbare Ketonkörper. Liefert „saubere“ Energie und wirkt entzündungshemmend sowie zellschützend.

Autophagie:
„Zellrecycling“ – beschädigte Zellbestandteile werden abgebaut und wiederverwertet. Essentiell für Zellgesundheit und Langlebigkeit. Wird durch Fasten und Ketose gefördert.

Mitophagie:
Spezialisierte Form der Autophagie, bei der gezielt beschädigte Mitochondrien abgebaut werden. Hält die „Kraftwerke der Zellen“ jung und leistungsfähig.

Mitochondrien:
Zellorganellen, die Energie (ATP) produzieren. Ursprung: einst eigenständige Bakterien – heute lebenswichtige Energielieferanten im Inneren unserer Zellen.

Oxidativer Stress:
Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und antioxidativen Schutzmechanismen. Führt zu Zellalterung und chronischen Erkrankungen.

Freie Radikale:
Instabile Moleküle, die andere Zellen beschädigen können. Entstehen u. a. bei der Energiegewinnung aus Glukose.

Glykation (AGEs):
Reaktion von Zucker mit Eiweißen oder Fetten im Körper – führt zu „Verzuckerung“ von Gewebe. Beschleunigt Alterung von Haut, Gefäßen und Organen.

Neuroprotektion:
Schutzmechanismen, die Nervenzellen (Neuronen) vor Schäden bewahren – z. B. durch Ketonkörper, Antioxidantien oder entzündungshemmende Ernährung.

Inflammaging:
Kunstwort aus „Inflammation“ (Entzündung) und „Aging“ (Altern). Beschreibt den Zustand chronisch niedriger Entzündungen im Körper, der als einer der Haupttreiber des biologischen Alterns gilt.

Insulinresistenz:
Ein Zustand, bei dem Körperzellen weniger empfindlich auf das Hormon Insulin reagieren. Führt zu erhöhtem Blutzucker, Gewichtszunahme, Entzündungen und ist ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes sowie beschleunigtes Altern.

Sirtuine:
Eine Gruppe von Enzymen, die Zellschutz, DNA-Reparatur, Fettstoffwechsel und Langlebigkeit regulieren. Werden durch Fasten, Kalorienreduktion und Ketose aktiviert.

mTOR (mechanistic Target of Rapamycin):
Ein zellulärer „Nährstoffsensor“, der Wachstum und Zellteilung steuert. In der Anti-Aging-Forschung gilt: mTOR in Maßen drosseln (z. B. durch Ketose, Fasten), um Zellreparatur statt Zellwachstum zu fördern. (Anmerkung: Früher „mammalian Target of Rapamycin“)

AMPK (AMP-activated protein kinase):
Ein Enzym, das aktiviert wird, wenn die Energie im Körper knapp wird (z. B. beim Fasten oder in Ketose). Fördert Fettverbrennung, Autophagie und zelluläre Reinigung.

Keto-Grippe/Low Carb Grippe:
Übergangserscheinung beim Einstieg in die Ketose (meist in den ersten 3–7 Tagen): Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelkrämpfe, Reizbarkeit. Ursache: Wasser- und Elektrolytverlust beim Entzug von Kohlenhydraten. Energiemangel weil der Körper noch nicht gut auf die Fettreserven zugreifen kann.

Fat Adaptation (Fettanpassung):
Zustand, bei dem der Körper vollständig auf Fettverbrennung umgestellt ist. Es dauert meist mehrere Wochen, bis der Stoffwechsel effizient und ohne Energieschwankungen auf Fett (und Ketonkörper) als Hauptbrennstoff läuft.

Gluconeogenese:
Ein Stoffwechselprozess, bei dem der Körper aus Proteinen oder Fetten neue Glukose herstellt, wichtig bei längeren kohlenhydratarmen Phasen. Wird durch die ketogene Ernährung gedrosselt, da Ketone als Ersatzbrennstoff dienen.

Fazit am Schluss – dein Jungbrunnen können echt fett sein! ;)

Die ketogene Ernährung ist natürlich kein Wundermittel und auch nicht perfekt für alle und jeden – aber sie bietet einige der spannendsten und wissenschaftlich fundiertesten Hebel, um den Alterungsprozess zu verlangsamen:

  • Du reduzierst Zellstress.
  • Du förderst Zellreparatur.
  • Du stärkst deine mentale Klarheit.
  • Du verbesserst deinen Stoffwechsel.

Mit deinem neuen, gesunden Stoffwechsel wirst du vermutlich nicht ewig leben, aber du wirst mehr gesunde Lebensjahre haben, länger wie du selbst aussehen, Energie haben und deinen inneren Dynamo sauber am laufen halten.

Neugierig? Hier habe ich für dich einen wirklich kurzen Keto-Einstiegs-Guide, quasi dein Handout zum Download: 

Deinen Lebensstil optimieren und damit frischer, fescher, fitter werden? Dich wohler und selbstbewusster in deinem Körper fühlen? Mit 80 die Weltherrschaft übernehmen? Dann bist du hier richtig. Schmökere dich durch meinen Blog und pick dir raus, was du brauchst!

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Ich bin Birgit, Diätologin „der anderen Art“, manchmal frech, und mit Leidenschaft bei den Themen gesund und fit älter werden, jung und fesch bleiben für engagierte Frauen, low carb und keto. Denn: „Lifeisbetteronketo“!.

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