Gesunde Routinen beginnen im Kopf: Mindset & Selbstwirksamkeit

Frauen leben laut Statistik länger, sind aber auch länger krank. Das bedeutet, dass „wir“ unter Umständen 15 bis 20 Jahre unseres (restlichen) Lebens nicht so fit, gesund und gut drauf sind, wie wir wollen. Das kann bedeuten „ja, nicht tippi toppi aber geht irgendwie“, es kann aber auch bedeuten wirklich krank und pflegebedürftig.

So soll und darf es nicht sein. Daher ist es wichtig, besonders für Frauen ab 35 bzw. 40+ aktiv zu werden um weiterhin ein energiegeladenes, selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben zu führen. Einer der Hebel dafür sind gesunde Routinen. Und diese beginnen im Kopf!

Kurz- & knackig für Dich

Es geht um die gute Lebensenergie und die langfristige Gesundheit. Und du hast die Möglichkeit mit verschiedenen Maßnahmen genau das zu erreichen.

Energie, Gesundheit, gute Laune – einfach frischer, fescher, fitter zu sein. Und ganz nebenbei die gesunde Lebensspanne zu verlängern.

Das bedeutet du willst:
Eine gute Körperzusammensetzungmehr Muskeln, weniger Fett. Nicht wegen der Schönheit, sondern wegen der Stoffwechselgesundheit.
Das bekommst du, wenn du dich dich nicht nur um Ernährung & Bewegung, Stress & Entspannung, Schlaf & Chronobiologie kümmerst, sondern auch und besonders um dein Mindset! Alles beginnt in deinem Kopf. Mit deinem Blick auf dich und die Welt, mit deiner Einstellung, deiner inneren Grundhaltung.

Welche Macht dein Mindset dabei hat, und welchen Einfluss das auf deine täglichen Routinen hat, das erfährst du im Artikel.

Was dein Mindset mit deiner Gesundheit zu tun hat

Was ist eigentlich dieses Mindset?

Was ist eigentlich Mindset?

Mindset ist die innere Grundhaltung, mit der du die Welt, dich selbst und deine Möglichkeiten in dieser Welt betrachtest. Es bestimmt wie du denkst, fühlst, Entscheidungen triffst und letztlich wie du handelst. Das Mindset ist ein bisschen wie die Brille, durch die du dein Leben siehst. Allerdings kannst du bestimmen, wie diese Brille aussieht. Knallrosa, dunkelschwarz, kantig und starr oder weich und rund.

Ok, seien wir ehrlich. Mindset ist ein moderner Begriff, unter anderem durch Carol Dwecks Buch Mindset verbreitet und wenn wir noch ehrlicher sind teilweise sehr überstrapaziert. Alles war/ist plötzlich Mindset. Nicht wahr? In der Psychologie gibt es allerdings schon wesentlich länger etablierte Konzepte, die inhaltlich ähnlich sind aber eben etwas präziser.

Bekannte Begriffe sind:

  • Einstellungen (Attitudes): relativ stabile Bewertungen von Objekten, Menschen oder Ideen.

  • Überzeugungen (Beliefs): was wir über uns selbst, andere oder die Welt für wahr halten.

  • Selbstkonzept (Self-concept): die Gesamtheit an Überzeugungen, die wir über uns selbst haben.

  • Attributionen: wie wir Ursachen für Ereignisse erklären („Ich habe versagt, weil ich unfähig bin“ vs. „Ich habe versagt, weil ich nicht genug geübt habe“).

  • Selbstwirksamkeit (Self-efficacy, Albert Bandura): der Glaube an die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. 

  • Implizite Theorien (Implicit Theories): genau das, was Carol Dweck beschreibt. Die Überzeugung, ob Eigenschaften veränderbar (Growth) oder fix (Fixed) sind.

„Mindset“ im heutigen Sprachgebrauch entspricht am ehesten den impliziten Theorien kombiniert mit Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit. Wir könnten statt „Mindset“ also von „impliziten Überzeugungen“ oder „innerer Grundhaltung“ sprechen.

Die Macht des Mindsets

Die Macht des Mindsets

Dein Mindset ist jedenfalls mächtiger als das beste Supplement, die beste Diät und das beste Trainingsprogramm. Denn wenn du überzeugt bist, dass du es ohnehin nicht schaffst, oder etwas ohnehin nicht wirkt, dann wird’s auch schwer klappen. 

Zwei Menschen können die gleiche Situation erleben, zum Beispiel einen Rückschlag, einen schlechten Tag, Misserfolg. Der eine macht daraus „ich kann das einfach nicht, war ja klar“ und der andere macht draus ein „okay, das war schwer und es hat nicht so toll geklappt, aber ich lerne daraus“. Der Unterschied ist das Mindset, und dieser Unterschied macht ein unterschiedliches Ergebnis.

Die Psychologin Carol Dweck hat das sehr eingänglich beschrieben, das fixed Mindset und das Growth Mindset. Fixed sagt: „So bin ich, ich bin eben unsportlich, undiszipliniert und das kann ich nun mal nicht ändern“. Growth sagt: „Ich kann lernen besser zu werden, trotzdem trainieren und Erfolge sehen und neue Fähigkeiten aufbauen.“

Come on – alleine wenn du das liest, Growth ist viel cooler oder? 

Stell dir vor, welchen Einfluss das auf deine Gesundheit hat, deine Energie, auch dein Lebensglück. 

Die Selbstwirksamkeit

Die Selbstwirksamkeit

Ich habe dieses Wort, dieses Konzept schon im Psychologiestudium geliebt. Selbstwirksamkeit bedeutet den Glauben daran zu haben, dass mein Handeln etwas bewirken kann. 

Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit bauen leichter Routinen auf und behalten sie, und sie erholen sich schneller von Ausrutschern und Rückfällen. Ihr Denken funktioniert eher so: „Auch wenn ich heute nicht so gut drauf bin, ich geh trotzdem laufen, auch wenns nur 10min sind.“

Menschen mit geringerer Selbstwirksamkeit denken eher so: „Das bringt heut eh nix, was sollen 10 min ändern. Ich schaff es heut einfach nicht.“ Sie geben also auf, bevor sie überhaupt angefangen haben!

Jede dieser kleinen Selbstwirksamkeitsepisoden macht aber etwas enorm wichtiges, denn Selbstwirksamkeit wächst durch die Erfahrung etwas gemacht zu haben. Jedesmal, wenn du so eine Mini-Kleinigkeit (siehe auch den letzten Beitrag Back to Basics) durchgezogen hast, stärkst du deine Selbstwirksamkeit, den Glauben an dich Selbst. Umgekehrt: Jedesmal wenn du nichts machst, bestätigst du das Bild von dir selbst undiszipliniert, schwach zu sein, es (was auch immer) ohnehin nicht zu schaffen. 

Der positive Blick auf dich selbst

Der positive Blick auf dich selbst

…Jedesmal wenn du nichts machst, umgekippt bist, bestätigst du das Bild von dir selbst undiszipliniert, schwach zu sein, es (was auch immer) ohnehin nicht zu schaffen…

Hier knüpfen wir direkt an: Wie siehst du dich selbst denn? Was fällt dir an dir auf, wenn du so mit dir selbst sprichst?

Stehst du dir selbst wohlwollend gegenüber, oder bist du eher Typ „Selbstgeisselung“ (ich bin so ein Trottel, jetzt hab ich das wieder falsch gemacht, nicht gemacht, bin gescheitert, es war ja so klar)?

Mach dich bitte mit deiner inneren Stimme nicht klein. Lerne mit dir selbst umzugehen wie mit einem süßen Welpen, der noch lernen darf. Sage dir selbst (und handle danach): „Ich probiere es auf jeden Fall aus, und wenn ich einen Fehler mache gehört das zum Lernprozess dazu. Ich schaue dann neutral auf mich in der Situation und frage mich, was ich morgen besser/anders machen kann, damit es klappt. Ich darf Fehler machen. Ich darf wachsen. Das eine bedingt das andere.“

Wenn du so mit dir sprichst, dann ist das nicht nur Psychologie, sondern Biologie! Du senkst damit Stresshormone, stärkst dein Immunsystem, förderst Heilungsprozesse. Jepp, klinkt komisch, ist aber so.

Dein Mindset und die täglichen Handlungen

Das Mindset und deine täglichen Handlungen

Dein Mindset zeigt sich (und du übst es) in deinen täglichen Handlungen.

  • Growth Mindset: Ich fange kleine an. Ich probiers.
  • Fixed Mindset: Ich kann das eh nicht, ich geh lieber „netflixn“ (dann denk ich auch nicht über mich nach, was ja schmerzhaft sein könnte)

Manche Fixed Mindsets locken dich auch in eine Falle. Du nimmst dir so ein großes Pensum vor, dass du scheitern MUSST, und damit bestätigst du wieder deine Einstellung.

Hier finde ich, müssen wir auch über einen Punkt reden, den wir alle spüren, und der uns durchaus negativ beeinflusst. Social Media.

Das was da in unsere Feeds gespült wird ist, wie soll ich es sagen, eine Katastrophe. Social Media = Vergleichskultur pur. Jeder ist dort erfolgreicher, fitter, schöner, disziplinierter, reicher, klüger, schlauer, hat keine Probleme seine Routinen zu machen. Nicht wahr? Ok, manchmal wird auch berichtet, „ui, heut war ich frustriert und hab mir tatsächlich 1/4 Pizza gegönnt, aber dann bin ich ins Studio und nach dem Krafttraining hab ich mich gleich wieder gut gefühlt“.

Du siehst das, liest das, und denkst dir: „Ja, aber ich schaff das nicht.“ Du fühlst dich ungenügend, es drückt dich runter. Du kannst nicht aufhören durchzuscrollen und am Ende sind 2h weg und dein Leben ist eben nicht besser geworden.

Sollten wir die herkömmlichen sozialen Medien komplett vermeiden? Ich weiß es nicht. Vielleicht ja. Zumindest sollten wir aber bewusster damit umgehen, uns fragen, ob uns „unser“ Feed stärker macht, uns nutzt, unser Leben besser macht, unser Mindest stärkt oder eher nicht. Du entscheidest, ob du dich inspirieren lässt, oder ob dich dich einfach nur vergleichst.

Identität und deine langfristige Gesundheit

Identität und deine langfristige Gesundheit

Und jetzt kommt noch ein ganz entscheidender Punkt: Deine Gedanken und dein Verhalten werden zu deiner Identität.

Wenn du dir sagst: „Ich bin unsportlich. Ich bin faul. Ich bin inkonsequent.“ – dann handelst du auch genau so, denn wir Menschen leben nach unserem Selbstbild.

Aber stell dir vor, du beginnst, deine Identität neu zu definieren. Nicht über Perfektion, nicht über Ergebnisse, sondern über deine Haltung:

  • „Ich bin ein Mensch, der auf seine Gesundheit achtet.“
  • „Ich bin jemand, der gut für seinen Körper sorgt.“

Schon eine kleine tägliche Handlung – ein Glas Wasser am Morgen, fünf Minuten Bewegung, eine bewusste Mahlzeit – bestätigt diese Identität. Und je öfter du diese Handlungen wiederholst, desto mehr wird es Teil von dir. Nicht: „Ich versuche, gesünder zu leben.“ Sondern: „Ich bin jemand, der gesunde Entscheidungen trifft“
Das ist die stärkste Basis für Veränderung.

Botschaften an dich selbst…?

Ich sags dir, ich finde Affirmationen doof. Den Begriff, und das was daraus gemacht wird. Aber andererseits, so eine kleine Erinnerung daran, gut mit sich umzugehen… Beispielsweise gleich am Morgen im Bett, beim Zähneputzen, am Weg zur Arbeit… Das sind keine leeren Worte. Das sind Anker, die dein Mindset Schritt für Schritt neu formen – und damit auch deine Gesundheit. Also, im Sinne von Growth Mindset: probiers mal, du wirst etwas draus lernen!

PS: Im Artikel „Die 10 Säulen der Frauengesundheit“ gibt es auch eine ganze Säule zum Thema Mindset. Schau doch auch dort gerne mal rein.

PPS: Uiuiui, und in unserem neuen Buch „Raus aus der Hängematte, rein ins fitte Leben“ haben meine liebe Buchkollegin Daniela Pucher und ich auch ein ganzes Kapitel zum Thema Mindset reingepackt!

Aber jetzt zu den Botschaften an dich selbst, die du dir, sofort oder vielleicht auch morgen im Bad, schenken kannst:

  • Ich bin jemand, der gerne auf seine Gesundheit achtet.

  • Ich treffe heute Entscheidungen, die mir guttun.

  • Ich darf Fehler machen – und Fehler sind Helfer, denn ich kann daraus lernen.
  • Kleine Schritte bringen es! Denn jeder kleine Schritt bringt mich weiter. Mein erster kleiner Schritt heute ist: …

  • Ich glaube an mich, denn ich bin ein erwachsener, fähiger Mensch, und ich handle entsprechend.

Fazit am Schluss – dein Resümee zum Thema Mindset

Dein Mindset ist der Schlüssel zu deiner Gesundheit. Zu mehr Energie und Wohlbefinden, wenn du so willst zu „Frischer, fescher, fitter“. 

  • Fixed oder Growth Mindset – das entscheidet, ob du dich blockierst oder entwickelst.
  • Selbstwirksamkeit – der Glaube, dass dein Handeln zählt.
  • Ein positiver Blick auf dich selbst – der beste Booster für Immunsystem und Heilung.
  • Und ein bewusster Umgang mit Social Media – damit dein Kopf klar bleibt.

Mach dir bewusst: Dein Mindset formt deine Handlungen und deine Handlungen formen deine Gesundheit. Darum lade ich dich ein: Achte diese Woche auf deine Gedanken! Ersetze jedes „Ich kann nicht“, das dir auffällt, durch „Ich lerne gerade.“ und beobachte, welche Veränderungen das in deinem Alltag, in deinem Kopf macht.

Und wenn du tiefer einsteigen möchtest:

  • Im Newsletter bekommst du regelmäßig kleine, praktische Impulse für deinen Alltag.
  • Im Mitgliederblog findest du vertiefende Inhalte, Inspiration und Austausch.
  • Und wenn du wirklich persönlich begleitet werden willst – dann gibt es die Möglichkeit, in meine Beratung zu kommen.

Alles ganz einfach, Schritt für Schritt – genauso wie ein Growth Mindset.

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Ich bin Birgit, Diätologin „der anderen Art“, manchmal frech, und mit Leidenschaft bei den Themen gesund und fit älter werden, jung und fesch bleiben für engagierte Frauen 40plus.

Mehr zu mir findest du HIER.