Mit der Hand schreiben…? So richtig analog. Was hat das auf meinem Blog zu suchen? Ganz einfach, es handelt sich in diesem Falle um einen Gastbeitrag meiner lieben Buchkollegin und Fellow Bloggerin Daniela Pucher. Daniela betreibt sogar gleich 2 Blogs! Huch! Einmal zu unserer gemeinsamen Leidenschaft, der Gesundheit, Fitness, Prävention und dem laaaangen Leben, und einmal zu ihrer Kernexpertise dem Schreiben und dem Autor*innencoaching.
Am Ende des Artikels findest du die Links zu ihren lesenswerten Blogs und ihren Angeboten.
Inhalt
Warum es gut ist, mit der Hand zu schreiben
Handschreiben vertieft dein Denken
Deine Merkfähigkeit verbessert sich
Schreiben mit der Hand befeuert deine Hirnaktivität
Die Kreativität und Lösungsfähigkeit wird angeregt
Dein Sinn für Ästhetik wird genährt
Deine Stimmung wird sichtbar
Du bist schneller startklar zum schreiben
Was das mit deiner Ernährungs- und Lebensstiloptimierung zu tun hat
Kurz- & knackig für Dich
In diesem Artikel erfährst du, warum das Schreiben mit der Hand dich nicht nur auf vielen Ebenen stärkt und bereichert, sondern auch, warum das für deine Ernährung und deinen Lebensstil von Bedeutung sein kann.
Darum lohnt sich der Artikel für dich:
- Handschriftliches Schreiben fördert Denken, Merkfähigkeit und Kreativität stärker als Tippen auf digitalen Geräten.
- Beim Schreiben mit der Hand setzt man sich intensiver mit dem Inhalt auseinander, wodurch das Gehirn aktiver wird und nachhaltigere Gedächtnisspuren entstehen.
- Auch emotionale und ästhetische Aspekte spielen eine Rolle – Handschrift spiegelt die Stimmung wider und macht Schreiben zu einem sinnlichen Erlebnis.
- Zudem ist man mit Stift und Papier schneller startklar und weniger abgelenkt.
Also dann, viel Spaß mit dem Thema schreiben mit der Hand!
Warum es gut ist, mit der Hand zu schreiben

Computer, Tablet, Handy – wir haben uns daran gewöhnt, per Tastatur zu schreiben. Geht ja auch schneller. Zumindest bei denen, die das 10-Finger-System beherrschen. Das entspricht auch unserem Zeitgeist: Alles muss schnell gehen heute. Und doch gibt es Situationen, wo das Schreiben per Hand das Mittel deiner Wahl sein sollte. Wozu? Lies mal weiter.
Es ist schon mehr als zehn Jahre her, als ich mein persönliches Aha-Erlebnis in Sachen Handschreiben hatte. Ich absolvierte eine einjährige Ausbildung zur akademischen Schreibberaterin an der Hochschule in Zürich, und weil ich die viele Reisezeit zum Arbeiten nutzen wollte, hatte ich mein Notebook immer dabei. Da war es naheliegend, dass ich bei den Seminaren am Notebook mitschrieb. Praktisch, dachte ich. Da habe ich dann endlich schön übersichtliche, leserliche Mitschriften.
Denkste! Nach ein paar Modulen war ich frustriert. Ich stellte fest, dass ich mir danach nicht so viel merken konnte von dem, was wir durchgearbeitet hatten. Außerdem waren meine Mitschriften enttäuschend. Wenn ich vor dem nächsten Modul wiederholen wollte und einen Blick in die Mitschriften hineinwarf, war das nicht so einfach. Die Mitschrift war keine richtige Zusammenfassung. Viel zu viel Text! So etwas war mir früher nie passiert. Ich wechselte wieder zum Mitschreiben mit der Hand.
Ich begann, mich mit dem Thema Handschreiben zu beschäftigen und fand Studien, deren Ergebnisse mich gar nicht überraschten. Hatte ich doch selbst erlebt, was den Unterschied zwischen Hand- und Computerschreiben ausmacht.
Handschreiben vertieft dein Denken

Beim Schreiben mit der Hand hast du keine Löschtaste und keine Copy-&-Paste-Funktion. Jeder Satz, der nicht passt, muss durchgestrichen werden, und das willst du vermeiden. Also denkst du vor dem Notieren viel mehr nach, was du schreiben willst, und weil du lieber nur wenige Worte notieren willst, versuchst du schon im Kopf zu verdichten. So werden aus fünf Minuten Vortrag vielleicht fünf Stichworte, die aber den Punkt treffen.
Diese Denkleistung vor dem Schreiben hat einen ganz wesentlichen Effekt: Du kaust einen Inhalt im Hirn gleich doppelt durch, einmal beim Hören und einmal, um dir sinnvolle Notizen zu machen. Diesen Effekt hast du nicht nur beim Mitschreiben im Seminar. Wenn du deine Gedanken aufschreiben willst – etwa in einem Ernährungs- und Lebensstiltagebuch, wie es Birgit dir empfiehlt –, gehst du ähnlich vor. Du vertiefst also dein Denken.
Deine Merkfähigkeit verbessert sich

Weil du dich im Kopf mehr mit dem auseinandersetzt, was du aufschreiben willst, merkst du es dir klarerweise auch besser. Jetzt ist es ja nicht unbedingt so, dass man sich alles merken muss, was man so schreibt. Du willst ja deine Ernährungsgewohnheiten nicht auswendig können. Aber es ist trotzdem hilfreich, wenn du besser im Kopf behältst, was du gestern für deine Gesundheit getan hast. Denn dann kannst du es wiederholen, ohne nachschauen zu müssen. Der Lerneffekt ist größer!
Schreiben mit der Hand befeuert deine Hirnaktivität

Wenn du mit der Hand schreibst, werden in deinem Gehirn viel mehr Areale aktiviert als beim Schreiben mit einer Tastatur. Das liegt in erster Linie daran, dass die Feinmotorik beim Schreiben so komplex ist. Bei der Handschrift arbeiten sage und schreibe 17 Gelenke und über 30 Muskeln mit! Dein Hirn ist also mit motorischen und kognitiven Leistungen gleichzeitig beschäftigt.
Auf diese Weise wird eine tiefere Gedächtnisspur angelegt, die das spätere Erinnern erleichtert. Als würde ein Gedanke auf dem Weg zu seinem finalen Speicherplatz im Hirn Brotkrumen streuen. Vollkornbrotkrumen, selbstverständlich, wegen der Ballaststoffe!
Deine Kreativität und Lösungsfähigkeit wird angeregt

Wenn das Hirn raucht, sollte man Sport machen oder zumindest ein paar Mal um den Häuserblock gehen. Die Bewegung bewirkt, dass man kreativer wird. Nicht selten lösen sich auf diese Weise Probleme auf. Beim Schreiben mit der Hand hast du Denken und Bewegung quasi gleichzeitig. Nein, nicht dass du jetzt glaubst, du kannst dir Sport und Bewegung sparen, nur weil du ein bisschen deine Hand bewegst. ;-) Das nicht.
Aber dadurch, dass beim Handschreiben auch jene Hirnareale beschäftigt werden, die für die Motorik zuständig sind, bist du kreativer und du findest leichter eine Lösung für ein Problem. Deshalb wird das Tagebuchschreiben auch nie aussterben. Wenn du dir ein Problem von der Seele schreibst, fördert das Assoziationen, die ganz automatisch auftauchen. Und die führen unweigerlich zu möglichen Lösungen.
Dein Sinn für Ästhetik wird genährt

Eigentlich wären das ja schon genug gute Gründe fürs Schreiben mit der Hand, oder? Für jene mit Sinn für Ästhetik und dem wortwörtlich gemeinten Be-Greifen habe ich noch einen Grund: Das Papier in der Hand, die Textur, und erst der Geruch von Papier! Auch die Wahl des Stifts ist von Bedeutung. Die glatte, kühle Oberfläche eines Kulis, das Geräusch des Bleistifts auf dem Papier, das Gefühl, ob du einen dicken oder dünnen Stift in der Hand hältst – all das nimmt all deine Sinne mit hinein.
Nicht zu unterschätzen auch die Freude an einem Notizbuch mit schönem Einband. Oder dem Verwenden eines edlen Schreibgeräts. Ich persönlich schreibe beispielsweise bestimmte Dinge gern mit Füllfeder. Ich liebe diese Mini-Rituale, wenn ich frische Tinte aufziehe, natürlich in verschiedenen Farben, die ich je nach Stimmung wähle. So wird Schreiben zu einem kleinen sinnlichen Fest, das auch die Emotionen triggert – ein weiterer Aspekt, der das Lernen und Erfahren beim Schreiben verstärkt.
Deine Stimmung wird sichtbar

Falls du zu jenen gehörst, die regelmäßig mit der Hand schreiben wie ich, ist dir vielleicht schon aufgefallen: Deine Stimmung wird sichtbar. Wenn ich mein Tagebuch aufschlage, sehe ich sofort: An dem Tag war ich niedergeschlagen, ein paar Tage später bester Laune. Ähnlich wie beim Sprechen, wo an schlechten Tagen deine Stimme leiser und monotoner ist als an guten, ist auch deine Schrift bei negativer Stimmung kleiner. Bist du fröhlich und optimistisch, wird deine Schrift größer, geschwungener sein. Ist das nicht ein nettes und vielleicht manchmal hilfreiches Feedback, das du dir selbst verschaffst?
Du bist schneller startklar zum Schreiben

Einen letzten Punkt habe ich noch. Wer mit dem Computer schreiben will, muss ihn erst hochfahren und eine Datei öffnen. Wenn du Pech hast, will der PC auch noch ein Update ganz dringend einspielen. Bis der dann so weit ist, hast du schon wieder vergessen, was du notieren wolltest. Oder du hast die Lust darauf verloren. Dass man gern verloren geht, kaum dass man das Handy in die Hand nimmt, muss ich nicht extra erwähnen, oder? Uhrzeit checken wollen, deshalb das Handy in die Hand nehmen – und nach fünfzehn Minuten immer noch nicht wissen, wie spät es ist. Kennst du? Kennst du.
Nicht so bei einem Notizbüchlein. Da lenkt dich nichts ab. Das musst du nur aus der Tasche ziehen, und schon bist du schreibbereit. Immer und überall. Auch in der U-Bahn, auf dem Klo, auf der Berghütte, in einer schlaflosen Nacht. Oder im Wellnesshotel, wo dein Gehirn sich ganz besonders entspannt aufs Schreiben einlassen kann.
Für dich zusammengefasst – 10 praktische Tipps für mehr Handschrift im Alltag
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Starte ein Notizbuch für deine Gedanken oder Ziele
Nutze ein schönes Notizbuch, um regelmäßig deine Gedanken, Ideen oder Tagesziele festzuhalten – das fördert Reflexion und Klarheit. -
Schreibe handschriftliche Zusammenfassungen
Statt nur mitzutippen: Fasse nach Meetings, Seminaren oder beim Lernen Inhalte mit der Hand in Stichworten zusammen – so verankerst du das Wissen tiefer. -
Führe ganz altmodisch ein Tagebuch (z. B. für Dankbarkeit, Gesundheit, Stimmung)
Täglich 3–5 Minuten reichen, um deine Stimmung, Erfolge oder Gesundheitsgewohnheiten zu reflektieren und sichtbar zu machen. -
Nutze das Schreiben mit der Hand für Problemlösungen
Wenn du feststeckst: Schreib das Problem handschriftlich auf. Oft tauchen beim Schreiben neue Perspektiven oder Lösungen auf. -
Verwende verschiedene Stifte oder Farben je nach Stimmung oder Thema
Das macht das Schreiben nicht nur ästhetischer, sondern unterstützt auch kreative Prozesse und emotionales Erleben. -
Plane analog – To-do-Listen & Wochenübersichten auf Papier
Analoge Planung reduziert digitale Ablenkung und schafft mehr Übersicht und Verbindlichkeit im Alltag. -
Trainiere deine Handschrift gezielt (bye bye Computerklaue)
Eine lesbare, persönliche Handschrift motiviert. Es gibt einfache Übungen zur Verbesserung von Lesbarkeit und Stil – auch online als PDFs oder Workbooks. -
Schreibe regelmäßig Briefe oder Postkarten
Handschriftliche Nachrichten stärken Beziehungen und trainieren ganz nebenbei deine Schreibfähigkeit. -
Nutze das Schreiben als Einschlaf- oder Morgenritual
Ein kurzer Brain-Dump am Abend oder ein fokussierter Schreibimpuls am Morgen helfen dir, Gedanken zu ordnen und Stress abzubauen. -
Setze bewusst auf Digital-Detox-Zonen mit Stift und Papier
Reserviere dir Zeiten oder Orte ohne Bildschirm – z. B. im Café, auf Reisen oder im Wartezimmer – und nutze diese für freies Schreiben oder Skizzieren.

Wer hat hier geschrieben?
Daniela Pucher ist Autorin und Coach für Sachbuchautoren. Wenn du ein Buch im breiten Themenspektrum zwischen Psychologie, Gesundheit und Wirtschaft schreiben willst, bist du bei ihr richtig. www.daniela-pucher.at
Außerdem ist sie Sinn- und Motivationscoach und betreibt ein Online-Magazin, wo du regelmäßig Inspiration bekommst, wie du dein Leben so bunt, fit und sinnvoll wie möglich gestaltest. www.sinnundstift.at/blog.